Staumauer

Daten

Die Staumauer des Diemelsees wurde nach dem Intze-Prinzip als gekrümmte Schwergewichtsstaumauer aus rund 72.000 m³ Bruchsteinen konstruiert, die im extra dafür eingerichteten Diabas-Steinbruch am benachbarten Eisenberg abgebaut wurden. Die Mauer ist über der Talsohle maximal 36,2 m und über der Gründungssohle 42 m hoch, woraus sich maximal 5,8 m Bauhöhe über den Talboden ergeben. An der Krone ist sie rund 194 m lang und 7 m breit. Die Basisbreite beträgt etwa 31 m. Die Krone liegt auf 378,2 m Höhe.

Baugeschichte und Modernisierungen

Die Bauarbeiten an der Staumauer fanden in zwei Phasen statt. Die erste Phase dauerte von 1912 bis 1914. Danach pausierte man im Ersten Weltkrieg (1914–1918) und etwas darüber hinaus. Die zweite Phase fand von 1919 bis 1923 statt. 1924 wurde die Talsperre in Betrieb genommen.

In den 1990er Jahren wurde das Absperrbauwerk grundlegend saniert und zudem der Sicherheitsstandard entsprechend der DIN 19700 (Stauanlagen) angepasst. Dabei wurden ein Dichtungsschleier mit einer Injektionsdichtung im Erdreich hergestellt, ein Kontrollgang installiert und andere Arbeiten durchgeführt. Die Sanierungsarbeiten wurden 1998 abgeschlossen. Zur weiteren Pflege und Instandsetzung von Staumauer und Staubereich betreibt das Wasserstraßen- und Schifffahrtsamt einen Schirrhof am Diemelsee.

Die Staumauer ist als Baudenkmal in die Denkmalliste von Marsberg eingetragen.

Zweiter Weltkrieg

Die Staumauer des Diemelsees wurde im Zweiten Weltkrieg 1944 und 1945 mehrmals von den Alliierten angegriffen, um sie zu zerstören und durch das auslaufende Wasser die unterhalb der Mauer befindliche Infrastruktur zu beschädigen oder zu zerstören. Die Mauerzerstörung misslang.

Zum Kriegsende kam es nicht zur von der Waffen-SS geplanten Sprengung der Mauer, da US-Truppen Ende März bzw. Anfang April die Stauseeumgebung schon besetzt hatten und daher die deutschen Soldaten bereits abrücken mussten. Noch im April wurden die US-Soldaten durch belgische abgelöst und diese wiederum im Juni durch britische.