St. Sebastianus Schützenbruderschaft

Helminghausen 1895 e. V.

Gründung der St. Sebastianus Schützenbruderschaft Helminghausen 1895 e.V.

Zu den besonderen sauerländischen Traditionen gehört seit alten Zeiten das Schießen in Schützenvereinen. Diese gingen aus den Bürgerwehren im Mittelalter hervor. Die Wehrkraft dieser Bürgerwehren wurde in jener Zeit oft in Anspruch genommen. Wir hören von Kämpfen zwischen Städten wie Brilon und Korbach, von Kämpfen der Städte gegen adliges Raubgesindel, so von Fehden der Marberger und Korbacher mit den Rittern von Padberg u.ä.

Die Bürgerwehren vollzogen bis ins 19. Jahrhundert Polizeiaufgaben. Sie bewachten und transportierten Festgenommene und boten ihren Gemeinden Schutz, soweit es in ihren Kräften stand. Auf diese Aufgabe des Schützens der Gemeinde geht die Bezeichnung Schützen ursprünglich zurück. Die besonders geübte und beliebte Waffe der Schützen war zunächst die Armbrust, später die Büchse. Die mit den heutigen Schützen oft verbundene Tradition des Schießens findet darin eine Erklärung . In den 1527 erneuerten Statuten der Briloner Schützengesellschaft sind der abzuschießende Vogel und das Gelage schon die Hauptsache.

Schützenbruderschaften sind aus einer religiösen Haltung entstanden und tragen den Namen ihres Schutzpatrons

Nach den vorliegenden Unterlagen ist es nicht möglich, erschöpfende Angaben über die Gründung einer Schützenbruderschaft in Helminghausen vor dem 19. Jahrhundert zu machen. Während die Schützentradition in der Herrschaft Padberg, zu der auch Helminghausen gehörte, bis ins 16. Jahrhundert reicht und sich vor allem auf dem Zentralort konzentrierte, wollte man gegen Ende des 19. Jahrhunderts nicht mehr zurückstehen und gründete 1895 einen eigenen Schützenverein als Bruderschaft, die den Namen des erwählten Schützenpatrons „St. Sebastianus“ erhielt.

Nach Überlieferung von Gründungsmitgliedern war es Zweck dieser Gründung, unter allen Bewohnern des Dorfes eine gegenseitige Annäherung herbei zu führen und durch Teilnahme aller an einem gemeinsamen öffentlichen Fest Frohsinn und Eintracht zu fördern, sowie den Gemeinsinn zu beleben und zu festigen. Als Grundvoraussetzung für die Aufnahme in die Schützenbruderschaft galten ein unbescholtener Ruf und das Bekenntnis zum christlichen Glauben.

Historie 1895 bis 1914

Das erste Schützenfest wurde 1896 gefeiert. Auf dem Gelände, wo heute das Haus der Familie Moors steht, wurde ein Schützenplatz hergerichtet. Aus rohen Tannenstangen entstand ein Zelt, das mit geliehenen Zeltplanen mancher Feierlichkeit ein feste Domizil bot. Zum ersten Ehrenkönig wurde der damalige Gemeindevorsteher Heinrich Albracht (Schneyders) gewählt.

Bis zum Ausbruch des ersten Weltkriegs wurde jährlich bzw. alle zwei oder drei Jahre ein Schützenfest gefeiert. Die Musikkapelle Westheim gestaltete von 1896 bis 1902, der Musikverein Bontkirchen von 1905 bis 1914 den musikalischen Rahmen.

Ob die Bruderschaft in den ersten Jahren eine Fahne besessen hat, ist nicht mehr bekannt. Im Jahre 1909 wurde eine Vereinsfahne angeschafft. die bis zum Erwerb einer neuen Fahne im Jahr 1995 bei jedem öffentlichen Auftritt der Bruderschaft mitgeführt wurde. Die alte Fahne befindet sich in der Obhut des jeweiligen Fähnrichs.